Artistes sans Frontières - Ereignisse in 2022-1
Rückblick
Ein neuer Anfang
Das Jahr 2021 war für Artistes sans Frontières ein Jahr bedeutender Veränderungen: Ende 2021 verließen wir nach 17 Jahren Präsenz Paris, um uns dauerhaft in der Bretagne niederzulassen.
2019 unterbrach eine Katastrophe mit anschließender Großbaustelle unsere Aktivitäten.
Im Jahr 2020 machten die durch die Pandemie verursachten behördlichen Schließungen und Einschränkungen alle Pläne zunichte.
Hygienemaßnahmen machten die Umstrukturierung unseres Büros in mehrere Arbeitsplätze leider obsolet. Der Raum war zu klein, um den nötigen Abstand zwischen den Entwicklern zu ermöglichen.
Die Entscheidung den Pariser Firmensitz aufzugeben war notwendig, aber wir wussten noch nicht, wohin wir gehen sollten. Mehrere Optionen standen auf dem Tisch: den Verein in der Mitte Frankreichs mit Ferdinand, dem derzeitigen Präsidenten, nieder zu lassen, der ehemaligen Präsidentin Isabelle an den Lac Lemans zu folgen, in den Süden zurückzukehren, wo der Verein im Jahr 2000 gegründet wurde, oder einen anderes Büro in der Ile-de-France zu mieten. Schliesslich fanden wir in der Nähe des Meeres, 3,5 Stunden mit dem TGV von Paris entfernt, in der Stadt Quimper unseren neuen Sitz.
Der neue Hauptsitz in Quimper
Die Pandemie hat einen unerwarteten und bereichernden Aspekt gebracht. Als Unternehmen sich organisieren mussten, um ihre Tätigkeit im Home Office aufrechtzuerhalten, wurden Praktikumsplätze gestrichen. In Frankreich ist das Praktikum fester Bestandteil vieler Ausbildungswege. Auf Anfragen meiner alten Schule und Spontanbewerbungen hat sich Artistes sans Frontières entschieden, diese Wartezeit, in der unser kulturelles Leben ruhte, der Ausbildung von Auszubildenden zu widmen, besonders für motivierte Menschen, die nicht die erste Wahl eines Unternehmens sein werden. Wir haben Internetprojekte für unsere Mitglieder und für die Nachbarschaft erstellt, die Auszubildenden arbeiteten in wechselnder Präsenz je nach sanitären Beschränkungen oder im Home Office mit Zusammenarbeit per Video oder Telefon.
Wir sind sehr stolz darauf, dass viele dieser jungen und weniger jungen Mitarbeiter dann ihr Diplom bestanden, ihr Universitätsjahr validiert, einen Lehrplatw gefunden oder ihre eigene Tätigkeit in diesem Bereich gegründet haben.
Wir haben viel aus dieser Erfahrung gelernt und sogar einen Kurzfilm inspiriert,den wir bald präsentieren werden.
Unerwartet war auch, kulturferne Menschen mit moderner Kunst zu konfrontieren. Eine Person, die sich für Programmierung und Computer interessiert, bevorzugt natürlich Ordnung, Dinge, die sorgfältig und leicht verständlich angeordnet sind. Abstrakte Kunst wirkt chaotisch, der Künstler will stören, die Erwartung einer verständlichen Ordnung durchkreuzen, er will den Betrachter dazu zwingen, sich Mühe zu geben, das Gesehene zu interpretieren.
Abreise
Der Abschied nach so vielen Jahren war schwer, weil man einen Teil der Geschichte und Erinnerungen zurücklässt. Objekte übersiedeln bedeutet auch viel Arbeit. Unsere ehemaligen Praktikanten und Freiwilligen verbrachten Monate damit, die Kunstwerke, die Computer und einige Möbel zu verpacken. Die in Blisterfolie und Karton eingewickelten Gemälde sind ziemlich flache und handliche Pakete. Der Schutz der Skulpturen ist komplizierter. Mit Hilfe jeder Decke, jedes Handtuchs (und meiner Winterkleidung) wurden sie in sehr große und gut geschützte Objekte verwandelt. Hut ab vor Zina, einer wahren Verpackungskünstlerin! Die Kunstwerke sind alle in gutem Zustand angekommen.
Am kompliziertesten zu transportieren sind die Bäume. Sie sind groß, sperrig, nicht zu schützen, schwer und man kann sie nicht stapeln. Hut ab vor dem Umzugsteam, die Künstler im Schlichten waren. Es gelang ihnen, ein Dutzend Bäume – darunter den Baum einer Nachbarin – zu transportieren, ohne einen Ast zu brechen.
40 m3 Kunstwerke und Pflanzen wurden per LKW transportiert; aber die Computer, ein paar zerbrechliche Gegenstände und der Papagei nahmen den TGV. Dutzende Pflanzen haben bei Nachbarn ein neues Zuhause gefunden. Die bestohlene Nachbarin gewann im Tausch.
Neuer Sitz in Quimper
Der Verein hat das Erdgeschoss eines großen Hauses übernommen, aus dem alten Wohnzimmer ist ein Büro- und Ausstellungsraum geworden, und Zina und ich arbeiten an einem Konzept, um die alte Garage in einen Galerieraum und ein Künstleratelier umzuwandeln. Wir werden bereits von einigen lokalen Mitgliedern und Freiwilligen unterstützt.
Wir haben unsere Website-Entwicklungsaktivitäten wieder aufgenommen, bieten neue Praktikumsplätze für Entwickler an und bereiten eine Ausstellung im Herbst 2022 vor.
Helga
Artistes sans Frontières - France - 06 32 95 40 90